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Anträge Januar 2016


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Behinderten Kindern als Euthanasieopfern auch in Stuttgart gedenken

15. Januar 2016

Der Arbeitskreis „Euthanasie“ in der Stolpersteininitiative möchte mit einer Tafel beim jetzigen sozialpsychiatrischen Behandlungszentrum des Bürgerhospitals in der Türlenstraße 22, der früheren Kinderklinik, behinderten Kindern gedenken, die nach ihren Recherchen zwischen 1943 und 1954 mit Hilfe einer Überdosis eines Betäubungsmittels (Luminal) ermordet wurden und fragte bei der Stadt an. Die Verwaltung hat nach mehr als einem Jahr ablehnend Stellung bezogen.

Im Antwortschreiben heißt es nach einer Rückfrage an den Stadtarchivar Roland Müller:

„Es gibt starke Indizien, die für die Existenz einer Stuttgarter Fachabteilung“ sprechen und ihre Funktion als Mordstätte für schwerbehinderte Kinder.

Im November 2013 noch hat Bürgermeister Werner Wölfle bei der Ausstellungseröffnung „Im Gedenken der Kinder“ der Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin im Stuttgarter Rathaus betont, dass ihm die Aufklärung und das Gedenken der Stadt Stuttgart zu den Verbrechen der Kindereuthanasie ein persönliches Anliegen sei.

Deshalb erscheint die Ablehnung eines Gedenkens – in welcher Art auch immer – irritierend und zunächst nicht nachvollziehbar. Die bisherigen Quellen schienen wohl nicht ausreichend zu sein. Dr. Marquart hat jedoch seit Jahren recherchiert und im Sommer 2015 in seinem Buch „Behandlung empfohlen“ weitere Indizien für die Existenz einer solchen Fachabteilung ans Licht gebracht. Auch besteht die Initiative nicht auf eine Gedenktafel am Klinikeingang, sondern möchte mit der Stadt zu einem Ergebnis kommen, wie und in welcher Form vor Ort der Opfer gedacht werden könnte.

Daher fragen wir an:

  • Weshalb kam es zu dieser späten Rückmeldung und mit diesem Inhalt?
  • Fanden vor der Entscheidung oder eventuell inzwischen Gespräche mit der Verwaltung und des Arbeitskreises „Euthanasie“ der Stolpersteininitiative statt?
  • Gibt es inzwischen eine andere Sachlage?

Wir beantragen, dass über das Thema in einem der nächsten Krankenhausausschüsse berichtet wird und Herr Dr. Marquart die Möglichkeit erhält seine Recherchen darzustellen.

 

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