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Kulturhauptstadt – nur ein Titel?

Veröffentlicht am 02.04.2015 in Standpunkte

Bild: Enslin/Wikipedia (CCBYSA)

Wie steht Stuttgarts Kultur in zehn Jahren dar? Wie wollen wir die Entwicklungen und Umbrüche bis dahin organisieren und an welchen Zielen orientieren? Diese und andere Fragen wären legitime Fragestellungen gewesen, mit denen man sich in der nächsten Zeit hätte auseinandersetzen können. Anlass dazu hätte die Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt geboten, den die EU jährlich vergibt.

Aus dem Ganzen wird aber nun leider nichts, denn die Verwaltung mit dem OB an der Spitze empfahl dem Gemeinderat, von einer Bewerbung abzusehen. Gefolgt ist dem OB eine große Mehrheit im Rat, weswegen die Chance einer Bewerbung jetzt ungenutzt bleibt.

Die Gründe sind vermeintlich naheliegende: Bis dahin sei S 21 noch nicht fertig und auch sonst gäbe es keine baulichen Neuerungen, auf die man hätte verweisen oder die man hätte nutzen können. Das jedoch verkennt aus unserer Sicht nicht nur das bestehende Potenzial, sondern knüpft zudem verengend das Kulturverständnis an Architektur und Großbautätigkeit. Stuttgarts Kultur wird auch jetzt – ohne neubebautes Rosensteinviertel – regelmäßig gelobt und rangiert in Rankings auf den obersten Plätzen.

Die Vielfältigkeit, Buntheit und Offenheit von Stadtgesellschaft und Kulturlandschaft weist eine Besonderheit auf, die es hervorzuheben gilt. Zumindest hätte man inhaltlich diskutieren können und müssen, welche Chancen wir bei einer Bewerbung hätten sowie welche Chancen eine Bewerbung für die Stuttgarter Kulturlandschaft gehabt hätte.

Die Kultur wäre zentraler Bestandteil des politischen Diskurses geworden – und ist es nicht nur dann, wenn Sanierungen oder Neubauten anstehen.

Auf allen Seiten wurde aber zumindest betont, dass dies keine Absage an Kultur und Region sei, von welcher die Debatte abgestoßen wurde. Gelegenheit, dies zu beweisen, wird es gewiss genügend geben.

Dejan Perc

 

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