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Armutsprostitution mit Sprache bekämpfen?

Veröffentlicht am 06.05.2016 in Standpunkte

Bild: Henri de Toulouse-Lautrec (1864–1901) (gemeinfrei)

Die Freier-Kampagne hat für heftige Diskussionen gesorgt. Wir als SPD haben die Kampagne schon vor Jahren gefordert und waren froh, als sie nun als ein Teilbereich der Konzeption gegen Armutsprostitution realisiert wurde.

Doch kritisieren wir die einsame Entscheidung des OBs, der weder die politische Seite noch den Gleichstellungsbeirat mit einbezogen hat und problematisieren vor allem die Wortwahl eines Plakats.

Aggressive Begriffe, die auf sexuelle Handlungen zielen, haben in der Sprache einer Kampagne der Landeshauptstadt Stuttgart nichts zu suchen.

„Wir haben auch einen pädagogischen Auftrag auf die Wertehaltung unserer Stadt Einfluss zu nehmen“, so die SPD-Stadträtin Judith Vowinkel. „Dazu gehört auch sich ethisch, moralische Ziele zu setzen und nicht noch Vorschub zur Verrohung unserer Sprache zu leisten.“

Die SPD hat wiederholt die Stadt in Anträgen aufgefordert gezielt gegen die Armutsprostitution vorzugehen. Es reicht nicht nur städtebauliche Veränderungen durchzuführen, wie im Leonhardsviertel. Der Straßenstrich wurde dort in die Bordelle und Appartements der Stadtteile verlagert. Dort können die jungen Frauen sich noch weniger an Hilfseinrichtungen wie etwa La Strada wenden und sind ihren Zuhältern total ausgeliefert.

Hier müssen wir als Stadt aktiv werden und fordern als SPD einen runden Tisch, um mit allen beteiligten Organisationen zusammenarbeiten und ein dezentrales, mobiles Hilfesystem zu entwickeln.

Die Freier-Kampagne wird nach ein paar Wochen abgehängt und das war es dann? Wenn keine nachhaltigen Reaktionen erfolgen, bleibt es „heiße Luft“.

Nur eine Gesetzesänderung mit Prostitutionsverbot nach schwedischem Modell, bei dem der Freier bestraft wird, die Prostituierte nicht, kann das Bewusstsein verändern, dass „Frau keine Ware“ darstellt.

 

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