Stuttgart ist bei den Ganztagesschulen auf einem guten Weg. Tatsächlich ist der Gesamtversorgungsgrad für Kinder im Grundschulalter von 32 Prozent im Jahr 2011 auf 69 Prozent in 2015 gestiegen.

Das ist gut für Familien mit Kindern. Da viele Familien aber immer noch kein Ganztagsangebot in ihrer Nähe haben, sollten die Ganztagsangebote weiter ausgebaut werden, so Judith Vowinkel, unsere Sprecherin im Jugendhilfeausschuss.

Den Stuttgarter Weg beim Ganztag hatten der Gemeinderat und die ehemalige Bildungsbürgermeisterin Dr. Susanne Eisenmann vorgegeben. Bis 2021 sollten alle Grundschulen entscheiden, ob sie Halbtagsschule bleiben oder echte Ganztagsschule werden wollen.

Nach wie vor gibt es die unterschiedlichsten Betreuungsformen von Horten, über Grundschulen mit Kernzeitbetreuung, hin zu Schülerhäusern sowie gebundenen und teilgebundenen Ganztagsschulen. Ganztagschulen funktionieren aber nur dann, wenn eine Rhythmisierung des Unterrichts ermöglicht wird.

Das bedeutet freie, kreative Zeit des sozialen Miteinanders zu erleben und abwechselnd Bildungsinhalte zu vermitteln. Dafür erhalten die Schulen mehr Lehrerstellen und arbeiten in der Betreuung und individuellen Förderung mit dem jeweiligen Träger der Jugendhilfe zusammen.

Alle Kinder erhalten Zugänge zu sportlichen, musischen, kreativen Angeboten. Talente und Fähigkeiten können erkannt und ausgebaut werden. Der Ausbau in Richtung echter Ganztagsschule für alle ist eine große Chance. Mit dieser Pädagogik bekommen alle Kinder, egal wie viele Bücherregale zu Hause stehen, bessere Bildungschancen.

„Gerade für eine so vielfältige Stadt wie Stuttgart bietet die Ganztagsschule die besten Bildungschancen für alle Kinder. Es ist daher notwendig, alle Beteiligten rechtzeitig mitzunehmen, um die Akzeptanz zu erhöhen“, so Vowinkel.