Stuttgart ist eine sichere Stadt

9. Dezember 2022

Antrag der SPD-Gemeinderatsfraktion

Jedes Jahr veröffentlicht die Allianz Direct eine Bewertung der 10 kriminellsten und sichersten Städte. Stuttgart ist im aktuellen Bericht in die Rubrik der sichersten Städte eingeordnet. Dort heißt es: "Stuttgart schafft den Sprung in die Top 10 der sichersten Großstädte Deutschlands und macht dabei gleich vier Plätze gut. Das verdankt die Hauptstadt von Baden-Württemberg einem enormen Rückgang an Straftaten um rund 16,5% (im Vergleich zum Jahr 2020)."

Leider spiegeln sich die genannten Fakten nicht im Sicherheitsgefühl (emotionale Kriminalitätsfurcht) der Stuttgarterinnen und Stuttgarter wieder. Im Vergleich mit anderen Städten weist Stuttgart ein mittelmäßiges Sicherheitsgefühl auf. Dies geht auch aus dem Aufsatz "Wenn Faktenlage und Wahrnehmung auseinandergehen: Straßenkriminalität und Sicherheitsgefühl im Großstadtvergleich" im Monatsheft 06/2021 des Stuttgarter Statistik und Informationsmanagement hervor. Dabei wird das "Sicherheitsgefühl bei Nacht" den "erfassten Fällen im Bereich Straßenkriminalität pro 100.000 Einwohner*innen" gegenübergestellt. Die Stadt München weist bei einer etwas höheren Straßenkriminalität ein um 30% höheres Sicherheitsgefühl auf, während die Stadt Leipzig bei einer um Faktor 3 höheren Zahl an erfassten Fällen im Bereich Straßenkriminalität ein höheres Sicherheitsgefühl als Stuttgart aufweist.

Wir beantragen:

Die Stadtverwaltung beauftragt eine systematische empirische Untersuchung zum Thema Sicherheitsgefühl / emotionale Kriminalitätsfurcht in unserer Stadt und erarbeitet daraus konkrete Handlungsempfehlungen, um auch in Stuttgart ein höheres Sicherheitsgefühl zu erreichen. Dabei sind die folgenden Fragen zu beantworten:

Wie sind die Unterschiede zwischen den Städten zu erklären? Warum ist die Diskrepanz zwischen realer Gefährdungslage und dem Sicherheitsgefühl in Stuttgart so groß?

Was machen andere Städte besser als Stuttgart? Wo liegen die zentralen Stellhebel, die auch in Stuttgart zu einem besseren Sicherheitsgefühl führen können und damit auch zu einem mehr an Freiheit und Lebensfreude?

Gibt es Möglichkeiten durch konsequenten Kampagnen der Stadtverwaltung die Diskrepanz zu verringern? Welche Kommunikationsbausteine können hierbei helfen?