Azubi-Wohnen ein gutes Instrument für Nachwuchswerbung und Beschäftigungssicherung

Antrag der SPD-Fraktion

25. April 2024

Mit dem Antrag "Gute Ausbildung braucht gutes und bezahlbares Wohnen" (100/2023) haben wir das Thema Wohnungsangebot für Auszubildende bereits vor einem Jahr
aufgegriffen. Sehr erfreulich ist, dass die Bundesregierung ein 500 Millionen Euro umfassendes Wohnungsbauprogramm "Junges Wohnen" aufgelegt hat, aus dem Baden-Württemberg rund 65 Millionen Euro bekommt. Dieses Geld kann neben studentischem Wohnen auch für Azubi-Wohnen eingesetzt werden. Bislang führt der
eklatante Mangel an bezahlbarem Azubi-Wohnen teilweise zu Absagen von Ausbildungen in Stuttgart, beziehungsweise zu einer Umorientierung auf Ausbildungsplätze in Orte mit besseren Wohnmöglichkeiten. Die SSB bietet aus ihrem Wohnungsbestand ein Azubi-Wohnen an. Diesem guten Beispiel muss gefolgt werden, um dem
Arbeitskräftemangel entgegen zu wirken.Bei einem Treffen von DGB, Handwerkskammer, IHK, Stadt Stuttgart, SWSG und StudiWerk Stuttgart wurde einerseits die Wichtigkeit von Azubi-Wohnen unterstrichen, andererseits aber auch die Überforderung der Einzelunternehmen mit dieser Ausgabe erkannt. Es muss einen städtischen Anstoß geben, um ggf. kreative Lösungsansätze zu beschreiten.Ein AzubiWerk wie in München wäre eine gute Vorlage.

Wir beantragen:
1. Die Stadt Stuttgart macht eine Interessensbekundung auf Mittel aus dem Programm "Junges Wohnen" beim Land Baden-Württemberg.
2. Die SWSG bietet die Möglichkeit der Anmietung von Wohnraum als Azubi-WG für Auszubildende und Unternehmen. Eventuell auch als befristete Zwischennutzung zur Verhinderung von Leerstand vor Sanierungen.
3. Die Wirtschaftsförderung Stadt Stuttgart macht einen Aufruf für die Einrichtung von Werkswohnungen und Azubi-Wohnen bei den Stuttgarter Unternehmen und Betrieben mit einer Einbindung des Baurechtsamts über die baurechtlichen Möglichkeiten in Formeiner niederschwelligen Beratung.
4. Vor der Sommerpause 2024 wird im WA das Thema mit einem Bericht zum Sachstand sowie den Punkten gemäß Antrag 100/2023 auf die Tagesordnung gesetzt und beraten.